Dienstag, 22. Januar 2013



Hallo liebe Mütter, liebe werdende Mütter und ein herzliches Wilkommen an die, die es noch werden möchten!



Mein Name ist Daniela, ich komme aus Bayern, bin 27 Jahre alt und erwarte mein erstes Kind. Schwanger zu sein bedeutet sein Leben komplett umzustellen und sich auf eine aufregende Zeit einzustellen!
Nicht immer ist es leicht schwanger zu werden, vorallem wenn man lange dafür gekämpft hat. Doch aufgeben ist auch keine Lösung.
Ich möchte euch mit meiner Geschichte sagen: Man sollte niemals aufhören "für etwas so einzigartiges und wunderschönes" zu kämpfen.


"Die Wartezeit ist zwar die längste Zeit, doch die Vorfreude ist die schönste Freude"


Mein Mann und ich haben es auch mehr als ein Jahr versucht, haben verschiedene Ärzte aufgesucht und waren sehr verzweifelt. Da ich seit beginn meiner Periode an extrem starken Unterleibschmerzen leide und eine Endometriose habe dachte ich, ich könnte niemals schwanger werden. Einige Operationen, starke
Schmerzmittel, verschiedene Ärzte, nichts hat geholfen. Nun ja aufgeben wollte ich aber nicht.

In der Arbeit war ich immer ziemlich gestresst, traurig und hatte oft keine Lust auf die Umgebung. Das schlimme dabei ist, ich arbeite bei einem Kinderarzt und sehe tagtäglich kleine, süße, neugeborene Babys. Die Tränen standen mir meist heimlich in den Augen. Als dann noch meine Arbeitskollegin schwanger wurde, war dies natürlich ein Schlag ins Gesicht. Ich habe mich natürlich riesig gefreut, aber die trauer war mir ins Gesicht geschrieben. Gut das ich so liebe und einfühlsame Kolleginnen habe die mich immer wieder aufgebaut haben. Meine schwangere Kollegin half mir jeden Monat mit der richtigen Berechnung des Zykluses :-) und sprach mir Mut zu. Eine andere Kollegin sagte mir immer wieder es wird bestimmt bald klappen, aber mach dich nicht fertig und denke nicht ständig daran schwanger zu werden. Aber die Gedanken ausblenden kann man leider nicht. Doch sie hatte recht!


Nach einiger Zeit sind mein Mann und ich in einem Kinderwunschzentrum gelandet.

Für mich mit 27 Jahren eigentlich unvorstellbar, aber man tut ja doch alles dafür, dass der größte Wunsch in Erfüllung geht. Wir haben bei einem Erstgespräch den behandelnden Arzt kennengelernt und sind alle Vorgeschichten (falls man welche hat) durchgegangen. Der Doc hat mich dann Untersucht und nach ca. 15 Minuten waren wir auch schon fertig (obwohl es hieß, planen sie ca. 45 Minuten für das Gespräch ein). Im Anschluss hat man meinem Mann und mir noch Blut abgenommen und dann waren wir auch schon auf dem Weg nach Hause. Ich sage euch ich war stink sauer. Eigentlich hätte ich mir erhofft der Arzt erklärt mir woran es evtl. liegen könnte oder gibt mir Tipps. Nun ja jetzt waren wir quasi in guten Händen und haben uns auch nicht entmutigen lassen. Die Blutwerte waren dann zwei Tage später auf der Internetseite der Praxis ersichtlich (wir haben einen Pin zum einloggen erhalten), ist sehr praktisch, so spart man sich das rum telefonieren. Einen weiteren Termin hatten wir nicht, doch sagte man mir ich solle mich bei meinem nächsten Eisprung melden und dann zur Ultraschalluntersuchung vorbeikommen. Kinderwunschzentren arbeiten auch am Wochenende, ist super praktisch. Die Ultraschalluntersuchung verlief sehr gut und man sagte mir es sei soweit alles ok und der Eisprung ist auf jeden Fall sichtbar.

Einige Wochen später hatten wir einen weiteren Termin, doch der war weniger erfreulich. Man bat uns ins Sprechzimmer und mein behandelnder Arzt klatschte uns Unterlagen zum unterschreiben auf den Tisch. Wir waren erst mal ganz still und fragten dann was dies ist? Nun ja ihr könnt euch sicherlich denken was es war. Genau, die Unterlagen für die künstliche Befruchtung! Als er uns dann auch noch sagte das die Behandlung 3600 Euro koste und die Krankenkasse die Hälfte übernimmt überlegte ich im ersten Moment wie ich dies bezahlen sollte. Meine Frage "können wir den Betrag in Raten bezahlen" wurde noch bevor ich den Satz zuende sagen konnte verneint. 1800 Euro sind sehr viel Geld und glaubt mir ich würde jedes Geld der Welt dafür bezahlen, nur damit es entlich mit dem Kinderwunsch klappt. Doch diese 1800 Euro waren so viel Geld die mein Mann und ich nicht hatten. Also nicht gleich jetzt oder morgen. Wir nahmen die Unterlagen mit nach Hause und verabschiedeten uns. Das dies der letzte Besuch im Kinderwunschzentrum war, hätte ich mir nie erträumen lassen.



"Das Gefühl der Freude besteht aus einer plötzlichen Bejahung des Lebens"



Mein Mann und ich überlegten einige Tage was wir machen sollen und kamen nach einer langen Ausprache zu dem Punkt es doch noch auf normalem Weg zu versuchen. Ich bekam von einer Bekannten den Tipp mir doch noch mal eine Zweitmeinung zu holen und suchte eine Frauenärztin auf, bei der ich nach kurzer Zeit einen Termin bekam. Die Vorfreude auf den Termin war groß und ich konnte es kaum erwarten. Nun war dieser aufregende Dienstag gekommen und ich machte mich auf den Weg. Im Sprechzimmer wurde ich sehr freundlich begrüßt und schon kurze Zeit später schilderte ich der Ärztin mein Problem. Natürlich sagte sie, da sie den Arzt aus der Kinderwunschpraxis sehr gut kannte, er würde solch einen Eingriff nicht vornehmen wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Doch ich fragte sie, ob es denn nicht doch noch eine Möglichkeit gäbe auf normalem Wege schwanger zu werden. Und siehe da, eine Möglichkeit gibt es doch noch. Sie klärte mich auf und gab mir zu verstehen, wenn diese Methode nicht klappen sollte, kann sie mir leider nicht weiter helfen.

Ich erkläre kurz was ich einnehmen musste. Ich kam genau am fünften Tag meiner Periode zu ihr in die Praxis (sprich am 5. Zyklustag). Nun gab sie mir ein Rezept und erklärte mir wie ich die Medikamente nehmen soll:

Clomifen ratiopharm 50 mg vom 5.-10. Zyklustag einzunehmen, am 11. Tag zur Ultraschalluntersuchung kommen damit wir sehen ob sich einige Eizellen gebildet haben und ob es auch Mehrlinge werden können. Clomifen fördert den Eisprung (nur zur Info falls dies jemand nicht weis,ich wusste es auch nicht)!
Vom 16.-26. Zyklustag sollte ich Utrogestan, also Gelbkörperhormone einnehmen (Utrogestan=Progesteron,dies soll den Erhalt der Schwangerschaft unterstützen nach der Befruchtung).
Am 11. Zyklustag kam ich erneut in die Praxis und wir machten ein Ultraschall um zu sehen ob sich was getan hat. Nun ja Eizellen haben sich auf jeden Fall gebildet. Sie sagte mir gleich offen ins Gesicht das heute Stichtag ist :-) da musste ich lachen.
Dann kam die Zeit in der ich 10 Tage Utrogestan einnehmen musste und ich fühlte mich eigentlich ganz gut, doch ganz ehrlich, die Hoffnung habe ich leider schon aufgegeben. Als ich dann auch noch Unterbauchschmerzen bekam und wie jeden Monat bevor ich meine Periode bekommen sollte, meine Brüste anfingen zu spannen war ich am Boden zerstört! Ich lief zu meinem Mann und sagte ihm, es hat wieder nicht geklappt, bekomme die nächsten Tage meine Periode.

"Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden"



Einige Tage später hatte ich einen Termin beim Radiologen zur Kernspintomographie wegen meiner Hüften. Mich plagte komischerweise eine Angst dort hinzugehen! Kernspint, Strahlen, was ist wenn ich doch schwanger bin (denn meine Periode setzte nicht ein). Dann dachte ich, naja die ganzen Symptome das ich meine Tage bekomme sind ja da, also soll ich noch abwarten oder sicherheitshalber einen SS-Test machen?
Kurze Zeit später entschloss ich mich einen Test zu machen. Das waren die längsten 3 Minuten meines Lebens! Ich nahm den Test und stellte ihn in den Badschrank und dachte mir er ist ja sowieso negativ.
Doch die Neugier einer Frau ist manchmal nicht zu ertragen :-). Also ging ich zurück ins Bad, öffnete die Tür und nahm mit verschlossenen Augen den Test in die Hand. Erst öffnete ich das linke, dann das rechte Auge. Ich sah den Kontroll-Strich der positiv war und keinen weiteren Strich :-(. Dann schaute ich mir den Test noch mal ganz genau und sehr nah an und sah einen ganz leicht positiven Strich. Ich rannte zu meinem Mann und fragte ihn ob er den leicht positiven Strich auch sehen würde, er bejahte dies. Glauben konnte ich das natürlich nicht und rief sofort meine Frauenärztin an. Ich sollte am nächsten Tag gleich in der früh vorbeikommen um einen weiteren Test durchführen zu lassen.

Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, dass ich kein Auge zubekommen habe und die längste Nacht meines Lebens begann. Am nächsten Morgen stand ich überglücklich auf, frühstückte, zog mich an und machte mich auf den Weg in die Praxis. Dort angekommen drückte man mir gleich einen Becher für die Urinprobe in die Hand. Ich stelle den Becher ins Labor, nahm im Wartezimmer platz und musste mal wieder warten. Nach 10 Minuten bat man mich an die Rezeption zu kommen und verkündete mir die tolle Neuigkeit "herzlichen Glückwunsch, sie sind schwanger". Am liebsten hätte ich alle Mädels und die ganze Welt umarmt. Anschließend machte ich meinen ersten Ultraschalltermin für die kommende Woche aus und verabschiedete mich mit einem breiten Grinsen.


Natürlich rief ich noch im Treppenhaus meinen Mann in der Arbeit an, um ihn zu informieren. Wir teilten die Freude. Mensch war ich glücklich. Das ist so ein tolles Gefühl, es ist unbeschreiblich. Jede Frau die bereits Mutter, oder schwanger ist weis das.

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